Wenn`s im Rücken schmerzt!

Obwohl es immer heißt, dass Mensch und Tier nicht verglichen werden sollten, was nicht meine persönliche Meinung widerspiegelt, so sind Parallelen in vielen Gesundheitsfragen nicht von der Hand zu weisen. Nehmen wir einmal die nasskalte, winterliche Witterung, die vielen von uns Menschen, gerade der älteren Generation, das Leben schwer macht. Schmerzen durch chronische Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates werden dadurch akut und zu einer richtigen Plage. Wenn man den älteren Anteil von Hunden und Katzen beobachtet, so ergeht es diesen oft nicht besser. Die Tiere zeigen Bewegungsunlust und wollen manchmal nicht „Gassi gehen“ oder zeigen ein verändertes Sitz- oder Liegeverhalten. Katzen liegen dann oft nicht auf ihren Liegeplätzen in luftiger Höhe, sondern begnügen sich mit niedriger gelegenen, die leichter zu erreichen sind. Jegliche Verhaltensveränderung kann ein Hinweis sein.

Der erste Schritt dem Problem Herr zu werden oder es wenigstens zu lindern, ist eine Abklärung der Ursache der Schmerzen. Denn ohne eine konkrete Diagnose kann keine sinnvolle Therapie eingeleitet werden. Durch eine falsche Therapie kann sogar Schaden verursacht werden. Neben einer klinischen Untersuchung ist eine Röntgen- oder in manchen Fällen computertomographische oder MRT- Untersuchung unabdingbar.

Am häufigsten findet man bei unseren Haustieren Spondylosen- oder Spondylarthrosen. Unter Spondylosen versteht man degenerative Prozesse zwischen den Wirbelkörpern. Es kommt dabei zu einer knöchernen Brückenbildung zwischen zwei oder auch mehreren Wirbelkörpern. Schmerzhaft sind diese Prozesse hauptsächlich solange die Brücke nicht vollständig und damit fest ist. Spondylarthrosen sind degenerative Veränderungen an den Wirbelgelenken. Es gibt Hunderassen, die besonders dazu neigen. Bei Boxern ist manchmal die gesamte Lendenwirbelsäule zu einem Stab verwachsen. Eine besonders dafür bekannte Hunderasse sind die Dackel. Ihr langrechteckiger Körperbau und die kurzen Beine machen sie nicht gerade zu begnadeten Stufensteigern. Grundsätzlich ist häufiges Stufensteigen für jede kleine Hunderasse oder jeden Junghund ein Extremsport, der auf das unbedingt notwendige Ausmaß reduziert werden sollte. Tragen Sie Ihren Hund lieber!
Aber auch Bandscheibenvorfälle sind immer wieder die Ursache für chronische Rückenschmerzen. Gerade in diesem Fall ist eine gezielte Abklärung wichtig, denn in manchen Fällen ist eine Operation unumgänglich. Physiotherapeutische Maßnahmen ohne eine solche Abklärung wären sogar gefährlich. Leider gibt es auch tumoröse Erkrankungen im Bereich der Wirbelsäule, die glücklicherweise aber selten sind.

Nach erfolgter Diagnosestellung gibt es heute eine Vielzahl von Medikamenten und Futterergänzungsmitteln, die Ihrem Tier das Leben erleichtern können. Aber auch Physiotherapie, Massage und Akupunktur können zu Linderung führen. Alte und geschwächte, vor allem kurzhaarige Hunde profitieren bei schlechter Witterung von einem wärmenden Mantel. Es gilt aus der Vielzahl von Möglichkeiten ein individuelles Behandlungsprogramm für Ihr Tier zusammenzustellen.

Jeder Tag ohne oder mit weniger Schmerzen ist ein guter Tag!