Durchblick

In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die diagnostischen Möglichkeiten, die zur Untersuchung sowohl des Menschen als auch unserer kleinen Patienten zur Verfügung stehen, man könnte sagen „exponentiell“ verbessert. Besonders anhand der Röntgenuntersuchung kann man diese Entwicklung mit verfolgen. War diese Untersuchungstechnik vorher oft lange Zeit unverändert, so ergibt sich nun in relativ kurzen Zeitabständen ein neues System. Anfang der 90er hat man die Bilder noch auf Zelluloid gebannt, und diese wie ein Photograph noch selbst entwickelt. Neben einer gelungenen Aufnahme, war die gelungene Umsetzung des belichteten Filmes zu einem schön entwickelten Röntgenbild noch eine zusätzliche Handwerkskunst, die abhängig von den chemischen und thermischen Gegebenheiten in der Umgebung mal besser mal schlechter gelang. Die Bilder wurden noch in Tanks per Hand entwickelt. Die nächste Verbesserung war die Entwicklermaschine, die diesen Prozess automatisierte und den Entwicklungsprozess auch standardisierte. Doch immer war noch das lästige Anrühren und Ergänzen der Chemikalien notwendig. Diese mussten dann auch regelmäßig entsorgt werden! Dabei fiel einiges an Sondermüll an. Vor zehn Jahren wurde schlagartig alles digital, zuerst mittels digitaler Speicherfolie. Keine Chemie mehr-die Umwelt wird’s danken. Dabei wird das Röntgenbild auf einer Folie gespeichert, die dann statt des Films in der Röntgenkassette liegt. Anschließend wird das Bild mittels eines Lesegerätes von dieser Folie abgelesen und in einem Rechner das fertige Bild erstellt. Abschließend wird die Folie gelöscht und ist wieder beschreibbar.

In diesem Jahr haben wir uns, um die Röntgenqualität und damit auch die diagnostische Qualität zu optimieren, wieder zu einer neuen Investition entschieden! Jetzt ist es möglich, die Röntgenstrahlen mittels einer Detektorplatte zu erfassen. Diese sieht von außen wie eine gewöhnliche Röntgenplatte aus, ist aber vollgestopft mit hochsensibler Technik, entsprechend empfindlich, und in den Röntgentisch integriert. Die Daten werden in Sekundenbruchteilen an den Röntgencomputer zur Bilderstellung übertragen. Die Auflösung und Bildqualität sind ein Quantensprung in der modernen Röntgentechnik. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass durch die rasche Bilderstellung sowohl die Untersuchungszeit für den Patienten verkürzt wird, als auch durch die hohe Sensibilität der Detektoren die Strahlenbelastung für Patienten und Anwender wesentlich geringer ist. Die Bilder werden in einem eigenen Rechner gespeichert und sind jederzeit abrufbar, bei gleicher Bildqualität.
Wie man annehmen kann, ist ein Ende dieser Entwicklungen nicht abzusehen. Wenn auch die Anschaffung solcher Geräte nach wie vor nicht billig ist, so versuchen wir in der KleintierMedizin Kaindorf doch, unseren Lieblingen modernste Technik angedeihen zu lassen.