Gefährliches Nass!

Hunde lieben es im Wasser herumzutollen, das Wasser spritzen zu lassen. Jede Pfütze kommt dabei gerade recht. Doch wer weiß schon, dass dieses Spiel in der warmen Jahreszeit sogar lebensgefährlich sein kann? Leptospiren, so heißen die heimtückischen Erreger, könnten sich im Wasser befinden. Korkenzieherartig geformte Bakterien, die bei Temperaturen über null Grad oft bis zu mehrere Monate in verseuchtem Gebiet überleben und damit infektiös bleiben können. Leider kommt auch hier die Klimaerwärmung einer Weiterverbreitung der Erreger entgegen. Eine Gefahr der Ansteckung ist bei Hunden aber ebenso durch Kontakt mit erregerhaltigem Urin infizierter Hunde, Geschlechtsverkehr oder das Fressen von Nagetieren gegeben.

Dieser Erreger ist nicht nur eine Gefahr für unsere Hunde, sondern es handelt sich auch um eine gefährliche Zoonose. Das heißt, dass sich neben vielen anderen Säugetierarten auch der Mensch damit infizieren und schwer erkranken kann. Die Infektion des Menschen passiert am häufigsten über kontaminiertes Wasser, Nahrungsmittel oder verseuchte Erde. Nagetierausscheidungen auf Nahrungsmitteln sind sehr gefährlich! Für Katzen sind diese Bakterien ebenfalls infektiös, doch entwickeln sie auf Grund ihrer gegenüber dem Bakterium stärkeren Resistenz selten schwere Symptome. Während infizierte Hunde den Erreger oft monatelang ausscheiden, geschieht dies bei Katzen in der Regel nur vorübergehend.
Infiziert sich ein Hund, dann vermehren sich die Leptospiren zunächst im Blut. Danach dringen sie in verschiedene Organe ein, besonders in Leber, Niere und Milz und führen dort zu Entzündungen. Darüberhinaus können das Zentralnervensystem, Geschlechtsorgane und Augen betroffen sein. Der Schweregrad der Erkrankung ist dabei abhängig von Alter und Abwehrlage des Patienten. Junge Hunde unter einem halben Jahr sind dabei besonders anfällig.

Die ersten Krankheitsanzeichen sind meist sehr unspezifisch. Die Tiere zeigen Fieber, Mattigkeit, verweigern das Futter, leiden unter Erbrechen und Durchfall, vermehrten Durst und Harndrang. Nicht selten kommt es zu einer Gelbsucht. Oft bleibt eine Infektion wegen dieser mangelnden Spezifität der Symptome unerkannt. Werden die Lungen befallen, stellt sich auch Husten und Schweratmigkeit ein. Bei schwerwiegendem Verlauf kann es zu Septikämie (d.h. die Verteilung der Bakterien im gesamten Organismus) und Blutgerinnungsstörungen kommen. Die Diagnose wird in der Regel mittels einer Blutuntersuchung gestellt. Die Therapie besteht in der Verabreichung spezifischer Antibiotika und intensivmedizinischer Betreuung.

Schon seit Jahren kann man jedoch einer Ansteckung eines Hundes mittels einer Schutzimpfung vorbeugen. Seit kurzer Zeit sind neue, verbesserte Impfstoffe auf den Markt gekommen, die einen guten Schutz des Tieres versprechen. Doch auch hier gilt es eine Grundimmunisierung durch eine zweimalige Impfung des Tieres im Abstand von einem Monat durchzuführen. Die Auffrischungsimpfung sollte jährlich stattfinden. Ein guter Schutz ist wichtig, denn Pfützen werden sich nicht vermeiden lassen!