Golddrahtimplantate- eine alternative Schmerztherapie

Chronische Gelenkserkrankungen(Arthrosen) im Bereich der Hüfte, des Ellbogens und der Wirbelsäule stellen ein häufiges Problem unserer Haustiere dar. Viele dieser Patienten leiden oft von jungen Jahren an durch Fehlstellungen –sogenannten Dysplasien- unter dauerhaften Schmerzen im Bereich der Gelenke. Um den Schmerzen auszuweichen, wird Belastung auf gesunde oder weniger schmerzhafte Extremitäten verlagert- eine Schonhaltung entsteht. Dadurch werden die gesunden Gelenke immer mehr überbelastet, sodass auch diese im Laufe der Zeit Schaden nehmen.

Doch auch die Anwendung von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten und chirurgischen Maßnahmen führt nicht immer eine dauerhafte Besserung herbei. Da bietet die Golddrahtimplantation eine vielversprechende Alternative oder zusätzliche Therapiemöglichkeit. Diese Methode der Schmerztherapie wurde in den USA von Dr. Durkes in den späten 70er Jahren begründet und wird seither weltweit angewendet. In Österreich wurde diese Methode durch die beiden Tierärzte Dr. Zohmann und Dr. Kasper etabliert.

Angewendet werden kann diese Methode prinzipiell bei Hunden, Katzen und Pferden. Dabei werden kleine, ca. 1-3 mm lange 24 Karat Goldstiftchen an ausgewählten Punkten unter die Haut, in die Muskulatur, an Knochen oder an die Gelenkskapsel eingebracht. Gold verhält sich im Körper völlig inert. Es geht keinerlei Reaktion mit dem umgebenden Gewebe ein. Aber es hat eine entzündungshemmende Wirkung. Gold führt zu einer Normalisierung des durch den Entzündungsprozess in den sauren Bereich veränderten Gewebe- pH- Wertes. Wahrscheinlich kommt dies durch die elektrische Leitfähigkeit des Goldes zustande. Freigesetzte Gold-Ionen werden von Bindegewebszellen aufgenommen. Dadurch können Entzündungsmediatoren nicht mehr aktiv werden. Die Entzündung bildet sich langsam zurück. Der Schmerz nimmt ab oder verschwindet. Und damit im Laufe der Zeit auch die Schonhaltung. Und dies völlig nebenwirkungsfrei.

Von grundlegender Bedeutung vor der Anwendung ist eine eingehende Problemanalyse. Es gilt die Schmerzgebiete nach einem eingehenden Gespräch mit dem Besitzer mittels klinischer Untersuchung, Röntgenbild und Gangbildanalyse zu definieren. Man kann den Erfolg dieser Behandlung auch durch vorhergehende Akupunktur abschätzen.

Die Operation selbst ist minimalinvasiv. Die Goldstifte werden im Zuge einer ambulanten Behandlung unter Narkose mittels spezieller Sonden an ihren vorgesehen Ort gebracht. Es braucht keine Schnitte und keine Naht. Die Patienten sind nach dem Eingriff schnell wieder fit. Die Anwendung kann aber auch im Zuge einer anderen Operation erfolgen und mehrere Gelenke können gleichzeitig versorgt werden. Nach der Operation wird der korrekte Sitz noch mittels einer Röntgenuntersuchung dokumentiert.

Ziel der Behandlung ist zumindest eine Schmerzreduktion, um eine dauerhafte Steigerung der Lebensqualität zu erreichen. Grundsätzlich sollte die Anwendung dieser Methode so früh wie möglich erfolgen, möglicherweise schon im jugendlichen Alter.