Lassen Sie eine Katze niemals hungern

Die hepatische Lipidose, oder akute Leberverfettung stellt eine bei Katzen häufig vorkommende Erkrankung dar. Sie tritt vornehmlich bei übergewichtigen weiblichen Katzen auf, doch sind auch Katzen in der Trächtigkeit und in der Säugephase davon betroffen.

Die Symptome dieser Erkrankung sind sehr unspezifisch, wobei Gelbsucht, Verweigerung der Futteraufnahme von 2-7 Tagen, Erbrechen, Durchfall und starker Gewichtsverlust überwiegen. Die Katzen sind matt und apathisch. In schweren Fällen können durch die im Blutkreislauf befindlichen Giftstoffe, die von der Leber nicht mehr entgiftet werden, auch neurologische Symptome auftreten.

Ursache dafür ist eine Umstellung des Stoffwechsels, die mit einer erhöhten Mobilisierung der Fettreserven einhergeht. Bei 95% der betroffenen Katzen liegen entweder eine Erkrankung oder ein auslösender Stressfaktor, wie Umzug oder Futterwechsel zugrunde. Bei den Erkrankungen kann es sich einerseits um Stoffwechselstörungen, wie zu Beispiel Diabetes mellitus handeln oder aber auch um solche, die mit Schmerzen einhergehen, wie zu Beispiel Zahnschmerzen, Verletzungen etc. . Lang andauernde Hungerphasen sind bei Katzen unbedingt zu vermeiden. Stellt eine Katze das Fressen ein, so ist unverzüglich eine Abklärung der Ursache notwendig. Anders als Hunde, deren Verdauungstrakt auf die einmalige Aufnahme großer Futtermengen ausgelegt ist, sind Katzen von Natur aus auf die ständige Aufnahme kleiner Mahlzeiten ausgerichtet. Einmal hier eine Maus, dann wieder ein Käfer oder ein anderes Insekt . Stellt man einer Katze Futter zur freien Verfügung hin, so teilt sich diese ihr Futter in bis zu 16 Portionen pro Tag auf. Eine Futteraufnahme dauert dann ca. 2-3 Minuten. Bei der Nährstoffzusammensetzung bevorzugen sie heute noch Futter, dessen Nährstoffzusammensetzung dem ihrer natürlichen Beutetiere wie Mäusen und Vögeln entspricht. Und das nach tausenden Jahren von Domestikation. Auch ist es wichtig, dass Katzenfutter keine zu großen Kohlenhydratmengen enthält. Denn die Energieaufnahme ist mit ca. 300 Kilojoule begrenzt, danach hört die Katze zu fressen auf, was wiederum zu Mangelerscheinungen durch Fehlen anderer Nährstoffe führen kann. Der Mechanismus wie diese Krankheit abläuft ist noch nicht bis ins Detail geklärt. Es kommt zum Freisetzen von Fett aus dem Körper, das kombiniert mit Insulinresistenz und gleichzeitigem Lipoproteinmangel zu einer massiven Fettansammlung in den Leberzellen und schließlich zu Leberversagen führen kann.

Die Therapie ist intensivmedizinische Pflege, wobei die erkrankten Katzen mittels Sondenfütterung und Infusionen ernährt werden müssen, bis der Organismus sich erholt hat. Dennoch bleiben in manchen Fällen schwere Langzeitschädigungen zurück. Daher ist es wichtig, eine Katze, die das Futter verweigert, so früh wie möglich einem Tierarzt vorzustellen. Zur Vorbeuge ist artgerechtes Katzenfutter, das hochwertiges Eiweiß und kein Getreide enthält, zu bevorzugen. Achten Sie auf das Gewicht Ihres Lieblings!