Zecken-gefährliche Krankheitsüberträger

Es ist ein Mythos, die Zecke, die im Wald in luftiger Höhe auf Bäumen auf ihre Opfer wartet, um sich zu gegebenem Zeitpunkt auf sie zu stürzen.

In Wirklichkeit kommen sie auch in unseren Gärten und in unserer unmittelbaren Umgebung vor, wo sie an Sträuchern und Gräsern nur bis zu ca. 1m hoch klettern. Dort verharren die kleinen, zu den Spinnentieren gehörenden, Parasiten so lange, bis sie über Chemo- und Temperaturrezeptoren an den Vorderbeinen ihre Beute ausmachen. Kommen sie in Kontakt, dann heften sie sich an Fell oder Kleidung fest, und suchen sich eine passende Bissstelle.

Das alles ist zwar unangenehm, und nicht weiter schlimm, wenn es da nicht die von Zecken übertragenen Erkrankungen (tick borne diseases) gäbe. Leider gibt es eine Vielzahl. Besonders bekannt sind beim Menschen die FSME (Frühsommermeningoencephalitis) und Borreliose. Während FMSE beim Hund eine untergeordnete Rolle spielt, bereitet die Borreliose beim Hund häufiger Probleme. Doch neben diesen Erkrankungen gibt es beim Hund noch die Anaplasmose, Ehrlichiose etc..

Ein Problem stellt auch die zunehmende Ausbreitung bei uns normalerweise nicht heimischer Zeckenarten dar. Hören wir von Zecken, dann denken wir normalerweise an den gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Doch klimatische Veränderungen wie auch der Tourismus bringen zwei weitere Zeckenarten zu uns. Die besonders im pannonischen Gebiet beheimatete Buntzecke (Dermacentor reticulatus) und die braune Hundezecke ( Rhipicephalus sanguineus)aus mediterranen Gefilden. Dieser Umstand erweitert das Krankheitsrepertoire noch. Besonders von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Babesiose.

Was kann man also tun?
Die Vorbeuge beruht im Wesentlichen auf 3 Punkten:

  1. Das tägliche Absuchen Ihres Lieblings: Erreger der Borreliose brauchen mindestens 24 Stunden, um nach dem Biss der Zecke in den Wirt (Opfer) zu gelangen. Sollte der Biss bereits stattgefunden haben, so fassen Sie die Zecke keinesfalls mit einer normalen Pinzette oder bloßen Fingern an. Durch den Druck den sie dabei auf den Bauch der Zecke ausüben, provozieren Sie eine Infektion. Tragen Sie auch kein Öl auf! Die Zecke stirbt zwar, weil es die Atemorgane der Zecke verstopft, doch auch das ist infektionsfördernd.
    Legen Sie sich eine Zeckenpinzette oder –schlinge zu! Diese fasst den Parasiten nur am Kopf, und mit ein paar vorsichtigen Drehungen ist er ohne Kraftaufwand vollständig entfernt.
  2. Versehen Sie Ihren Liebling mit einem geeigneten Medikament (Bänder oder Spot on-Präparate), das sowohl repellierende als auch zeckenabtötende Wirkung hat. Repellierend meint Stoffe, die das Tier unattraktiv für die Zecke machen. Lassen Sie sich bitte von Ihrem Tierarzt beraten, um das optimale Medikament zu finden, und keine unnötigen Gefahren einzugehen. Vorsicht! Nicht alle Produkte sind für Hund und Katze gleich verträglich.
  3. Für die Borreliose und die Babesiose des Hundes stehen neue Schutzimpfungen zur Verfügung, die helfen das Krankheitsrisiko zu verringern.