Tiere- kein Geschenksartikel

Weihnachten ist wieder da. Viele überlegen, wie sie ihren Nächsten eine Freude bereiten können. Was ist das perfekte Weihnachtsgeschenk? Dabei werden immer wieder auch Tiere angeschafft und verschenkt, ohne dies mit den Auserwählten vorher zu besprechen! Die Leidtragenden sind in solchen Fällen in der Regel immer die Tiere, wenn sie dann nicht angenommen und schließlich wieder in einem Tierheim abgegeben werden.

Ein weiteres Problem ist, dass meist Tiere bestimmter Rassen erstens schnell aufzutreiben und zweitens, nicht weniger wichtig, billig sein sollen. Ein Schnäppchen! Zu finden sind „Züchter“, die diese Kriterien erfüllen, meist im Internet. „Zufällig ist gerade ein Wurf zur Welt gekommen!“ Netter Weise wird das Tier sogar auf halbem Wege entgegen gebracht oder überhaupt zugestellt.
Sich auf diese Weise ein Tier zuzulegen ist äußerst tierschutzrelevant. In solchen Fällen handelt es sich sehr oft um „Züchter“, die dieser Bezeichnung nicht würdig sind. „Züchter“ setzt voraus, dass die Tiere, mit denen gezüchtet wird, liebevoll gehalten werden, die Lebensumstände tierartgerecht sind und die notwendigen prophylaktischen Untersuchungen und gesundheitstechnischen Maßnahmen gesetzt werden. Dies ist sowohl zum Schutz der Elterntiere als auch der Jungtiere notwendig. Es bedeutet aber auch einen erheblichen Arbeitsaufwand und ist mit entsprechenden Kosten verbunden, die den Gewinn aus dem Welpenverkauf verkleinern.

Wenn man sich Tiere unbekannter Herkunft zulegt, fördert man, dass Tiere in irgendwelchen Verschlägen wie Gebärmaschinen gehalten werden. Kaum ist ein Wurf verkauft, ist das Muttertier schon wieder in „froher“ Erwartung. Den Tieren wird keine Erholungszeit zugestanden. Das oben erwähnte Zustellen hat meist den Grund, dass der neue Besitzer die Umstände unter denen die Tiere gehalten werden, nicht sieht -und nicht Freundlichkeit!

Aber auch ein derart billig erworbener Welpe kann schnell teuer werden. Immer wieder werden den Tierärzten Tiere vorgestellt, die unter vererblichen Erkrankungen leiden. Zum Beispiel abgelöste Knorpelteile im Bereich der Gelenke (OCD) und Kniescheiben, die nicht an ihrem angestammten Platz sind. Bei den kurznasigen Hunden tritt nicht selten das sogenannte Brachycephalensyndrom auf. Dabei sind die oberen Atemwege derart missgebildet, dass manche Tiere nicht einmal in Ruhe ausreichend atmen können. Sie leiden unter ständiger Atemnot. Die Liste derartiger Erkrankungen ist lange. Für solche Tiere ist jeder Tag eine Qual! Nur durch aufwendige chirurgische Eingriffe kann oft Erleichterung verschafft werden. Um diesen Leiden vorzubeugen, wählen in Vereinen organisierte Züchter die Elterntiere durch spezielle Selektionsprogramme sorgfältig aus. Sehr aufwendig und teuer, aber notwendig. Außerdem wählen verantwortungsvolle Züchter die zukünftigen Besitzer auch aus, und geben ihre Schützlinge nicht an „irgendjemanden“ ab!

Im Namen der Tiere bitte ich Sie daher, die Anschaffung eines Tieres immer mit allen Beteiligten eingehend zu besprechen. Lassen Sie sich Zeit! Informieren Sie sich genau über die Herkunft Ihres zukünftigen Lieblings! Fragen Sie Ihren Tierarzt!

Die Kleintiermedizin Kaindorf wünscht Ihnen ein frohes Fest!