Vogelfütterung

Zugvögel sind mittlerweile vor den zunehmend tieferen und unwirtlicheren Temperaturen in ihre Winterdomizile weitergezogen. Aber nicht alle Vögel zieht es in die Ferne. Um mit den Wetterbedingungen hier klar zu kommen, haben sie sich gewisse Überlebensstrategien angeeignet. So schützen sie sich durch Aufplustern vor dem Wärmeverlust nach außen. Der dadurch zwischen Haut und Federkleid entstehende Luftpolster ist eine gute Isolierung. Dies ist derselbe Effekt, der auch bei einer Daunenjacke ausgenutzt wird. Ebenso kann die Temperatur in den Beinchen auf fast null Grad herunter reguliert werden. Unter ganz schlechten Bedingungen können Vögel sogar ihre Körpertemperatur zum Energiesparen absenken.

Trotz der widrigen Umstände finden Vögel immer wieder Insekten, Käfer oder andere Energiespender wie Beeren und Nüsse. Sie legen auch richtig Vorräte für harte Zeiten an. Macht die Fütterung dann überhaupt Sinn? Stöbert man in Fachartikeln, dann wird dieses Thema sehr unterschiedlich diskutiert. Während die einen dafür plädieren, dass kein Tier den Hungertod sterben soll, ordnen die anderen dies der natürlichen Selektion der „Stärksten“ und „Fittesten“ zu. Von der Vogelfütterung profitieren etwa 10 bis 15 Vogelarten. Sehr häufig bei uns sind Spatzen, Meisen und Finken an den Futterstellen anzutreffen. Die meisten von diesen Vogelarten haben eine stabile oder sogar wachsende Population. Dadurch ist der Beitrag der Winterfütterung leider nur ein kleiner Beitrag zum Artenschutz.

Es ist aber ein schönes und kurzweiliges Erlebnis, den Wildvögeln bei ihrem munteren Treiben am Futterhäuschen zuzusehen. Man kann damit die Natur vor das Fenster locken. Mitten im Winter hat man richtig Leben im Garten. Und da es andererseits, wenn man gewisse Regeln einhält, auch nicht schadet, spricht auch nichts dagegen.

Die Winterfütterung der Wildvögel sollte artgerecht sein. Im Groben lassen sich die Vögel in Körner- und in Weichfresser einteilen. Achten Sie immer auf biologische Herkunft des Futters. Die Bestandteile eines solchen Futters können beispielsweise Energiekuchen, Feinsämereien, Fettfutter, Getreideflocken und -körner, getrocknete Beeren, Hanf, Kleie, Kolbenhirse und Nüsse sein. Manche Vögel fressen auch gern Fleisch oder Fisch. Nichts davon darf verdorben oder schimmlig sein, denn das ist für die Tiere genauso schädlich. Wenn Sie Obst anbieten, dann achten Sie bitte, dass es nicht gefriert, denn auch das schadet. Entfernen Sie die Plastikgitter von den Fettknödeln. Meisen sind schon mit den Beinen in diesen hängen geblieben.

Besonders wichtig ist es, auf Hygiene am Futterplatz zu achten. Die Tiere sollten keinesfalls im Futter herum hüpfen und darin Kot absetzen können. Dadurch können gefährliche Keime wie beispielsweise Salmonellen übertragen werden. Bieten Sie lieber weniger Futter an, reinigen die Gebinde und füllen die sauberen Behälter dann wieder nach.

Beobachten Sie welche Vogelarten bei Ihnen im Garten vorkommen. Danach wählen Sie dann die Futtermittel aus, die Sie den Vögeln anbieten. Auch im Internet finden Sie ausreichend Informationen zu diesem Thema.

Viel Freude beim Beobachten der Vogelwelt!