Austherapiert

Hochgradig schmerzhafte, durch Arthrosen veränderte Gelenke gehören einerseits aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung unserer Hunde, andererseits wegen genetischer Veranlagungen zu keinem seltenen Krankheitsbild. Besonders häufig sind von solchen Veränderungen die Ellbogen-, Knie- und Hüftgelenke betroffen. Viele dieser Tiere haben einen langen schmerzhaften Leidensweg hinter sich, oft auch einige Operationen. Doch wenn der Gelenksknorpel einmal zerstört ist, kann er durch keine Operation wieder hergestellt werden. Ein gut funktionierender Gelenksersatz in Form einer Prothese ist derzeit nur bei der Hüfte möglich, für Knie und Ellbogen zwar möglich, aber noch immer mit wesentlichen Funktionseinschränkungen behaftet. Abgesehen davon, sind diese Operationsmethoden sehr kostenintensiv. Alternativmedizinisch ist die Golddrahtakupunktur eine Therapiemöglichkeit. Eine dauernde, oft jahrelange Gabe von Schmerzmedikamenten und Physiotherapie oder letztendlich die Versteifung eines Gelenkes stellen oft die einzige Option dar.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen zwei neue Möglichkeiten zur Therapie solcher Gelenke aufzeigen. Eine degenerative Gelenkserkrankung (Arthrose) ist ein Prozess, bei dem der gesunde, weiße und glatte Gelenksknorpel zerstört wird. Er wird gelblich und weich. Schließlich kommt es zum Verlust des Gelenkknorpels. Im Gelenk wird im Übermaß Gelenksflüssigkeit gebildet, die die Gelenkskapsel überdehnt. Durch Einlagerung von Kalk in die Gelenkskapsel (sog. Osteophytenbildung) versucht der Körper weiter eine Gelenksstabilisierung zu erreichen. Es handelt sich um einen Teufelskreis, der zu einer immer weitergreifenden Zerstörung des Gelenkes führt. Ein sehr schmerzhafter, chronischer Prozess.

Die Injektion von Hyaluronsäure, einem Glukosaminoglykan, in das erkrankte Gelenk stellt eine schon länger bekannte Möglichkeit zur Behandlung einer degenerativen Gelenkserkrankung dar. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Gelenksknorpels. Doch diese niedermolekulare Substanz wird in Anwesenheit von Entzündungsstoffen im Gelenk rasch abgebaut, wodurch es keine ausreichende Wirkung erreichen kann. Doch hier gibt es mit dem Produkt DualVis™ einen völlig neuen Ansatz. Denn neben der niedermolekularen Hyaluronsäure wird gleichzeitig auch eine hochmolekulare Hyaluronsäure ins Gelenk eingebracht. Die niedermolekulare legt sich wie ein dünner Film über die Gelenksinnenhaut und geht aktiv gegen die Entzündung vor. Die hochmolekulare legt sich wie mikroskopisch kleine Kügelchen in die Vertiefungen des Gelenksknorpels und der Gelenksinnenhaut, und wirkt so wie ein Gelstoßdämpfer, der Belastungen abfedert und so ein Fortschreiten der Arthrose verzögert.

Die zweite Möglichkeit, die ich hier vorstellen möchte, bezieht sich auf den Ellbogen. Man nennt diese von der Fa. Arthrex ins Leben gerufene Methode den „Unikompartinellen Ellbogen“(CUE) ®. Dabei werden an den medialen (inneren Anteilen) des Ellbogengelenks, die normalerweise stärker belastet werden, sowohl in den Oberarmknochen als auch in die Elle je ein Implantat eingebracht, die wie ein Distanzhalter wirken und so einen Kontakt der geschädigten Gelenksanteile verhindern. Dies führt zu einer dauerhaften Schmerzreduktion, stellt jedoch einen invasiven chirurgischen Eingriff dar.