Ein Flohzirkus?

Nach wie vor ist Flohbefall eine der häufigsten Ursachen für Juckreiz bei unseren Haustieren. Doch nicht nur der Biss des Flohs selbst ist unangenehm, manche Katzen und Hunde reagieren noch dazu allergisch auf den Speichel dieser kleinen Quälgeister. Ein einziger Floh kann dann mächtigen Juckreiz und eine Entzündung der Haut verursachen. Nebenbei sind sie auch noch Zwischenwirt für den Gurkenkernbandwurm, der dadurch auf Hunde und Katzen übertragen wird. Auch Krankheitserreger wie Mykoplasmen und der Erreger der Katzenkratzkrankheit (Bartonella henselae) werden durch sie verbreitet. Der Floh agiert weltweit. Doch Floh ist nicht gleich Floh! Der Katzenfloh wird mit 81% an Hund und Katze angetroffen, während der Hundefloh zu ca. 12%, der Igelfloh zu 2,7% und schließlich der Menschenfloh zu 1,7% vertreten ist. Flöhe, die zu den Insekten gehören, treiben das ganze Jahr über ihr Unwesen, sind jedoch in den Sommermonaten verstärkt anzutreffen.

Um zu gedeihen, benötigen die unreifen Stadien der Katzenflöhe Luftfeuchte von über 50% und eine Temperatur zwischen 4° und 35°C. Also am besten dort wo der Wirt lebt, besonders an den Schlaf- und Ruheplätzen unserer Lieblinge. Ein Flohei ist ca. 0,5 mm groß. Temperaturen unter 0 °C töten die Eier rasch. Die auf dem Wirtstier abgelegten Eier des Flohs fallen aus dem Fell in die Umgebung und entwickeln sich innerhalb von 1-6 Tagen zu Larven. Diese können sich dann schon aktiv bewegen und verkriechen sich in Spalten, Teppichen, Polstermöbeln etc.. Als Nahrung dient ihnen der von den erwachsenen Flöhen ausgeschiedene Kot. Innerhalb eines Monats durchlaufen die Larven 3 Larvenstadien. Es entsteht die Flohpuppe. Geschützt durch einen Kokon stellt dieses Stadium das widerstandsfähigste dar, bestens gegen Austrocknung und andere Umwelteinflüsse geschützt. Dieses Stadium dauert zwischen 5 und 140 Tagen. Erst dann schlüpft der erwachsene Floh. Hat er wieder einen geeigneten Wirt gefunden und eine Blutmahlzeit hinter sich, beginnt die Eiablage bereits nach 24 Stunden wieder. Ein befruchtetes Weibchen setzt etwa 30 Eier ins Fell des Wirtstieres ab. Der Kreis schließt sich.

Flöhe, die bereits einen Wirt haben, wechseln diesen selten. Die Übertagung von Tier zu Tier spielt also eine untergeordnete Rolle. Die Verbreitung findet hauptsächlich in einer verseuchten Umgebung statt. Dieser Umstand zeigt, dass eine wirksame Flohbekämpfung ohne eine Umgebungsbehandlung unmöglich ist. Bei der Behandlung der Haustiere mit Medikamenten, die die erwachsenen Flöhe abtöten, und/oder die Entwicklung der Eier verhindern, ist es wichtig sowohl alle Haustiere mit einzubeziehen als auch diesen Schutz ganzjährig zu gewährleisten. Gründliches Staubsaugen aller Teppiche, Möbel und Fußbodenspalten reduziert die unreife Flohpopulation wesentlich. Vergessen sie nicht, den Staubsaugerbeutel danach zu entsorgen! Waschen sie alles, was waschbar ist! Letztendlich kann die Umgebung mit speziellen Umgebungssprays behandelt werden, doch da eine solche Behandlung die Puppenstadien nicht erreicht, soll eine solche über mindestens 14 Tage durchgeführt werden.